Das Alte Palais
1786 kaufte Herzog Friedrich von York das Palais und ließ 1789 das rechte Nachbarhaus um- oder neubauen. 1797 kaufte der Oberkommissar (Kaufmann) Eckhard das Palais, um es 1799 an die Königliche Kammer weiter zu verkaufen.
Der König wiederum schenkte es 1802 seinem Bruder Herzog Adolph Friedrich, Herzog von Cambridge. Für diesen und dessen Familie baute Hofarchitekt Georg Ludwig Friedrich Laves 1814–20 das Palais um: Durch neue Hofbauten und den Erwerb des linken Nachbarhauses 1818 wurde es sehr erweitert, neu dekoriert und möbliert.
1820 schufen der Hofmaurermeister Ernst Ludwig Taentzel gemeinsam mit dem Bildhauer August Hengst das Allianzwappen am Alten Palais für Adolph Friedrich und seine Gemahlin, Prinzessin Auguste von Hessen-Kassel, Duchess of Cambridge und Vizekönigin im Königreich Hannover.
1830 wurde das Palais zur künftigen königlichen Winterresidenz bestimmt. Dadurch wurde das gegenüberliegende Leine-Schloss zum reinen Repräsentationsbau, der aber wohl kurz danach durch einen unterirdischen Gang mit dem Alten Palais verbunden wurde.
Nach dem Ankauf durch König Wilhelm IV ließ dieser seinen Bruder weiterhin dort wohnen. 1837/38 wurde der Mitteleingang geschlossen und das Erdgeschoss des Palais für König Ernst August I zur Wohnung umgebaut, während das Obergeschoss für Königin Friederike gestaltet wurde.
Der Name „Altes Palais“ entstand wahrscheinlich ab circa 1853, nachdem für den Nachfolger König Georg V. 1851/52 das Wangenheim-Palais als „Neues Palais“ eingerichtet wurde.
1859–66 nutzte ein Ministerium des Königlichen Hauses den Südflügel, während (ebenfalls bis 1866) die Englische Gemeinde in einem Saal des Alten Palais ihre Gottesdienste abhielt.
Bei den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1943 zerstört und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.